Spiel des Jahres – was bedeutet der Preis für uns?

Von Veröffentlicht am: 28. Juni 2024
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Aktuell gibt es wieder gefühlt drölfzighundert Beiträge auf alle Kanälen über die aktuellen Nominierungen zum Spiel des Jahres. Davor gab es bereits genau so viele Spekulationen darüber, welche Spiele in den verschiedenen Kategorien auf die Long- und Shortlisten kommen. Zeit auch mal auf diesem Blog über den Kritiker-Preis zu sprechen.

Anregung zu diesem Artikel ist die monatliche #BG2GETHER-Akion, in der es diesen Monat diese Frage gab:

Jeder in der Szene kennt das Spiel des Jahres. Seit 1979 begleitet es uns Brettspielbegeisterte auf unseren Wegen. Aber was genau bedeutet das Spiel des Jahres für dich? Wie hat sich diese Bedeutung für dich im Laufe der Zeit geändert? Welche ausgezeichneten Spiele aus all den Jahren würdest du heute noch spielen? Welche können dich begeistern?

Spiel des Jahres – was bedeutet der Preis für uns?

Wir sind ja noch nicht sooo lange die Hardcore-Spieler und somit Teil der genannten Spiele-Szene. Daher hat sich der Blick auf die Preisträger in den letzten Jahren ein wenig gewandelt.

Bis 2019 waren wir sicherlich genau in der Zielgruppe zu finden, welche sich auf die Spiele mit dem roten Auszeichnungspöppel auf der Packung gestürzt hat. Seitdem hat sich das doch gewandelt. Die Spiele in unserer Sammlung sind größer geworden und vor allem auch deutlich komplexer. Das soll jetzt nicht abgehoben klingen, um Gottes willen, ein Carcassonne und ein Hase und Igel haben Ehrenplätze in unserem Spieleregal.

Aktuell sehen wir uns mehr als Zielgruppe des Kennerspiels des Jahres, welcher seit 2011 von der gleichen Jury vergeben wird. Hier haben wir in den letzten Jahren gezielt Spiele gekauft, welche den Preis bekommen haben, dafür nominiert wurden oder auf der Empfehlungsliste standen. Gerade zu Beginn unseres Vielspieler-Daseins haben wir uns auf diese Spiele gestürzt.

Davon bereichern auch immer noch Spiele unsere Sammlung. Targi, Tzolk’in, Concordia, Orleans, Isle of Skye, 7 Wonders Duel, Terraforming Mars, Great Western Trail, Quacksalber von Quedlinburg, Flügelschlag, Ruinen von Arnak, Fantastische Reiche, Khora, Dune Imperium, Arche Nova oder aktuell Mischwald, all diese Spiele stehen hier auch bei uns im Regal. Noch viel mehr Spiele haben wir gespielt, aber inzwischen wieder abgegeben, weil sie uns doch nicht so gefallen haben.

Bei einigen dieser Spiele kam der Kaufanreiz tatsächlich durch die Nominierung oder von der Empfehlungsliste, andere hatten wir aber schon vorher auf dem Tisch liegen.

Also ja, wir lassen uns tatsächlich von der Jury des Preises influenzen. Ein Pöppel auf der Packung ist für uns schon ein Garant dafür, dass das Spiel gut ist, funktioniert und kein kompletter Flop. Die Frage, ob uns das Spiel am Ende persönlich gefällt, steht auf einem ganz anderen Blatt.

Was wir aber weiter nicht machen werden, ist uns hier auf dem Blog an den Spekulationen beteiligen und schon gar nicht werden wir die Entscheidung der Jury kritisieren oder hinterfragen, wenn sie dann gefallen ist.

Warum? Ganz einfach. Oft haben wir die Spiele der Empfehlungsliste oder der Nominierungsliste überhaupt nicht selbst gespielt. Wie wollen wir diese dann beurteilen oder uns über die Jury auslassen, wenn sie ein Spiel ehren, welches wir nicht kennen? Überdies fänden wir es anmaßend, über die Arbeit einer Jury zu urteilen, wo die Mitglieder viel länger in der Spielewelt verankert sind und viel mehr Erfahrung haben. Zudem opfern dort 12 Menschen sehr viel Ihrer Freizeit dafür, um das ganze Jahr Spiele zu spielen. Und da sind sicherlich auch viele Spiele dabei, die würden wir uns nicht kaufen, weil sie uns einfach nicht gefallen. Immer wenn wir in Podcasts oder anderswo Interviews mit den einzelnen Jury-Mitgliedern hören, ziehen wir den Hut davor, welchen Aufwand diese in ihrer Freizeit betreiben.

Wir sind sicherlich nicht immer mit der Auswahl der Jury einer Meinung, bei Spielen, die wir kennen. Trotzdem fühlen wir uns nicht berufen, darüber dann einen Aufreger zu schreiben. Das überlassen wir gerne anderen, welche die Kritik dann auch meist fundiert formulieren können. Denn bei all dem haben wir immer im Hinterkopf, dass wir vielleicht nicht die Zielgruppe beim Spiel des Jahres sind. Der rote Pöppel ist einfach ein Kaufanreiz für Oma Hilde, welche den Kindern zu Weihnachten ein Spiel kaufen will. Und das  Spiel kann Oma Hilde idealerweise auch mitspielen, wenn es dann ausgepackt ist.

Wir sind auf jeden Fall jedes Jahr gespannt auf die Nominierungen und am Ende auf die Wahl der Jury.

Was ist #BG2GETHER?

Was ist dieses #BG2GETHER eigentlich? Die Aktion wurde von Christian und seinem Blog Spielstil ins Leben gerufen. Jeden Monat wird ein Thema vorgegeben und dann können Blogger, Podcaster, YouTuber und andere Content-Ersteller sich darüber auslassen. Da wir spannender schreiben als reden oder videografieren können, machen wir das natürlich auf unserem Blog. Wir freuen darüber, nun auch Teil dieser Aktion zu sein und freuen uns auf viele spannende Anregungen für neue Artikel.

Weitere Beiträge

Hier findet Ihr alle weiteren Beiträge zu dem aktuellen Thema in diesem Monat:

Letzte Aktualisierung des Beitrages am: 28. Juni 2024

Danke für das Lesen des Beitrages.

Hinweis: Wenn wir über Spiele berichten, das sind das subjektive (Erst-)Eindrücke, die wir von dem Spiel gesammelt haben. Wir sehen uns nicht als Spielkritiker.

Übrigens: Die Texte auf diesem Blog sind selbst geschrieben und stammen nicht aus einer Text-KI. Allerdings lassen wir inzwischen einige Titelbilder von einer Bilder-KI erstellen. Ihr erkennt diese an den Zauberern, Zwergen oder anderen Wesen, die wir nicht selbst fotografieren können.

Wir freuen uns riesig über Kommentare unter dem Beitrag oder über das hemmungslose Teilen auf den Social Medias.

Herr Tommi "Herr Tommi"Beruflich in der IT unterwegs sind Brettspiele für "Herrn Tommi" die Möglichkeit, einfach mal abzuschalten. Am Abend oder am Wochenende, zusammen mit Frau Melli einfach mal eine Welt retten, einen Zoo aufbauen oder den Mars besiedeln, einen besseren Eskapismus gibt es eigentlich nicht.

Neben den Brettspielen gehören das Radfahren, das Reisen und die Fotografie zu seinen Hobbys. Mehr drüber findet Ihr im Blog www.jansens-pott.de.

One Comment
  1. Matthias 28. Juni 2024 um 12:40 - Antworten

    Bin ich ganz bei eurer Meinung! Als Kinder haben wir viele der Spiel des Jahres Titel geschenkt bekommen und auch viel gespielt. Als Zielgruppe damals ideal!
    Jetzt (auch ähnlich wie bei euch seit 2020… wie wahrscheinlich bei einigen mehr) haben wir mehr Anspruch an die Spiele und in etwa die gleiche Spieleauswahl bei uns im Regal wie bei euch. Als letztes ist auch z.B. Khora eingezogen. Mit Kennerspielen kann man auch Gelegenheitsspieler gut abholen/mitnehmen in unser Hobby. Vor allem halt dann auch die von der Jury vorgeschlagenen.
    Selbst das ein oder andere Spiel des Jahres landet bei uns immer noch auf dem Tisch, auch wenn es evtl. nicht unbedingt im Spieleregal einzug findet. Aber die Bücherei hilft hier ganz gut aus ;-)

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